Es ist derzeit in allen Medien, Blogs, Tweets und Munde: Die Sperrung von Kinderporno Seiten im Netz. Es ist eine gute Sache, dass etwas dagegen unternommen wird. Doch warum erst jetzt? Das Problem ist kein neues und taucht seit Jahre immer und immer wieder als mehr oder minder großes Thema auf und es wird drüber berichtet, wie schlimm das doch alles sei und – selbstverständlich – aus ist.
Doch die Zeiten haben sich geändert… es ist Wahlkampf! Da kommt den Politikern, allen voran Ursula von der Leyen, so ein Thema natürlich gerade recht. Denn wohl jeder normal denkende Mensch mit halbwegs gesundem Verstand hat eine Gesunde Haltung gegenüber diesem Thema. „Endlich tut mal jemand was dagegen“ ist wohl die Message, die wohl hängen bleiben soll doch da wirft sich nicht nur bei mir die Frage auf. Was wird denn da wirklich getan?
Auch „die Kritiker“ sind immer wieder in der Presse zitiert, doch so wirklich verstehen das die wenigsten, warum die angestrebte Lösung alles andere als eine solche ist. Fassen wir mal zusammen, was nun geschehen soll um die Kinderpornographie in Deutschland zu verhindern.
Das BKA bekommt die Befugniss von der Regierung so genannte Sperrlisten zu führen und diese an die Internetanbieter/Provider weiterzuleiten. Diese sollen dann die Adressen für ihre Nutzer sperren. Derzeit haben fünf große deutsche Anbieter einen Vertrag zur Durchführung der Sperrung mit dem BKA unterschrieben, sodass ~ 75% der Surfer wohl demnächst keinen Zugriff mehr auf den Inhalt der betroffenen Seiten haben. Stattdessen soll ein großes „STOP“-Schild eingeblendet und eine Warnung ausgegeben werden, ähnlich wie es in anderen Ländern schon der Fall ist.
Doch was nützt denn so ein Stop-Schild? Erhoffen sich die Behörden davon eine so große Abschreckung, sodass niemand mehr wagt auch nur einen Schritt weiterzugehen? In der aktuellen c’t ist im Einleitungsartikel ein passendes Beispiel genannt: Warum hängen nicht Banken ein großes „STOP, hier nicht Einbrechen“ – Schild an die Türe um Bankräuber abzuhalten? Das wird ebensowenig Helfen den Porno Konsum herunterzuschrauben wie es einen Bankräuber von einer „bankrobbery“ abhalten wird. weiter…